Freitag, 6. April 2012


Abschied von Brasilien


Strandbesuch

Eine unwegsame Treppe führt hinab in die Tiefe. Von weiter unten hören wir die Wellen an den Strand schlagen. Um uns herum: Dschungel.  Bezaubernde Blumen, uralte Bäume, Schmetterlinge. Einfach nur paradiesisch. Zum Ende unserer Zeit in Brasilien überraschten uns Freunde aus der Gemeinde mit einem gemeinsamen Ausflug an den Strand. Lachend hatten sie gesagt: „Es geht einfach nicht, dass ihr ein halbes Jahr in Brasilien gewesen seid, ohne auch nur einen einzigen Strand zu besuchen und im Meer zu baden!“ Und so hatten wir zunächst unseren Vormittag in Praia Grande verbracht (einem Stadtstrand), bevor wir nach weiteren zwei Stunden Fahrt an diesem wunderschönen Ort gelandet waren. Gerade springe ich über die letzte Wurzel, die anstelle einer Stufe den Weg hinunter ausmacht, da bietet sich mir ein unglaublicher Anblick: eine winzige Bucht mit Sandstrand, azurblauem Meer und mächtigen Palmen. Wir holen tief Luft, atmen diese Schönheit nahezu ein und stürzen uns dann gemeinsam in die Wellen.

Poolparty

Während der letzten Wochen haben wir verstärkt Kontakt zu reicheren Gemeindemitgliedern bekommen. So auch zu einem brasilianisch-italienischen Ehepaar. Beide schon über siebzig Jahre alt, bewohnen sie eine große Villa an einem nahegelegenen Stausee. Donna Rosa und Fernando luden uns zum Abschied zu einer Poolparty ein, die sie uns zu Ehren geben wollten. Überwältigt von so viel Gastfreundschaft und Liebe zu uns nahmen wir an und erlebten einen unvergesslichen Nachmittag mit Chorrasco (die brasilianische Variante von unserer Thüringer Grillmanier - nur mit mehr Fleisch), selbstgemachten und fantastisch schmeckenden italienischen Salaten, guten Gesprächen, viel Spass und gemeinsamem Scherzen und Lachen und natürlich einem Bad im hauseigenen Pool. Immer wieder wurden wir in die Arme geschlossen, geherzt und gebeten unbedingt wieder zurück nach Brasilien zu kommen. Und ja: auch hier fiel uns der Abschied alles andere als leicht!

Abschied von der Gemeinde

Am gleichen Abend wurden wir auch von der Gemeinde verabschiedet. Hier hatten wir noch einmal die Möglichkeit uns für all das zu bedanken, was uns diese Gemeinde geschenkt hatte: Freundschaft, Verständnis für Sprachschwierigkeiten, und ganz viel Liebe. Gemeinsam als Ehepaar durften wir ein deutsches Lied zum Abschied singen, das wir mit Aurea ins Portugiesische übersetzt hatten. Und auch hier war der Abschied herausfordernd, war doch diese Gemeinde ein Stück zu unserer brasilianischen Familie geworden.

Abschied von Casa Esperanca

Noch einmal war der kleine Kindersaal nahezu überfüllt. Diesmal alle Altersklassen durcheinander. Von den ganz kleinen bis hin zu den großen Kids waren alle dabei. Sie waren gekommen, um sich zu verabschieden, um ein letztes Mal mit uns zu spielen und sich von uns in die Arme nehmen zu lassen. Ein paar Mädchen hatten einen kleinen Tanz einstudiert zu einem portugiesischen Lieblingslied von uns. Und viele von ihnen hatten Herzen gebastelt, die uns nun von Beatrice überreicht wurden. Dann waren wir dran. Ein letztes Mal durften wir ihnen von Jesus weitererzählen. Und so versuchten wir ihnen aufzuzeigen, dass Jesus derjenige ist, der bei ihnen ist und bleibt, selbst wenn wir abreisen würden. Er bliebe bei ihnen und halte seine Hand über ihnen. Um das zu verdeutlichen bekam jedes Kind eine kleine Papierhand zum Umhängen geschenkt, auf der geschrieben stand: der Herr segne und behüte dich.
Dann ging auch schon das große Verabschieden los, Umarmungen, Tränen, immer wieder die Bitte doch wiederzukommen. Einige Stunden später saßen wir im Flugzeug Richtung Deutschland. Unsere Herzen waren voll von Dankbarkeit über die vergangenen sechs Monate, voll Traurigkeit, weil wir so viele liebe Menschen zurücklassen mussten, aber auch voll Vorfreude auf unsere Heimat, unsere Familien und unsere Freunde.

An Euch alle vielen Dank für eure Gebete, euren immer wieder erfrischenden Kontakt über Mail und Facebook und eure Freundschaft. Wir würden uns riesig freuen euch bald wieder in Deutschland zu sehen.
Herzlich grüßen Euch, Miriam und Robbe

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