Mittwoch, 1. Februar 2012

Kinderbibelwochen



 I Gideon – kein gewöhnlicher Held

Als kleiner Junge träumt man noch davon, die Welt zu retten, etwas Besonderes zu sein, mit seinen ganz eigenen Superkräften allen beweisen zu können, wie toll man doch ist. (Ich glaube auch wir Erwachsenen haben diesen Traum noch, wenn er auch von uns nicht mehr zugegeben wird und dadurch nur noch aus den Tiefen unserer Seele in verschiedenen Facetten unser Leben prägt.)  Um dieses Heldentum ging es uns mit unserem Thema für die Jungs: „Gideon – kein gewöhnlicher Held“. Vier Mal trafen wir uns mit ca. 15 Jungs aus der Favela, spielten, bastelten und veranstalteten eine Wasserschlacht.
Hauptsächlich jedoch  hörten wir von Gideon, einem Helden, der nicht durch seinen Mut und seine Kraft hervorstach, sondern der zeigte wie Angst, Zweifel und Abhängigkeit von Gott uns zu Helden ganz anderer Art formen können. Gerade das Thema Angst blieb bei den Teens besonders hängen und als wir später fragten, was zu einem echten
Helden gehört, bekamen wir zur Antwort, dass ein echter Held Angst haben muss (denn  ohne Angst können wir keinen Mut haben!).  Doch nicht nur das spannende Thema sollte bei den Jungs im Gedächtnis bleiben, sondern auch  ein vom Boden schlabbernder Robbe (als Gideon verkleidet, der von der Auswahl der Kämpfer erzählt), das gemeinsame Pizzaessen, das persönliche Gebet am Ende der Einheit und die, den Schalk in die Augen der Jungs treibende, Wasserschlacht.


II Ester – Gott will dich gebrauchen

„Salam Aleikum – Aleikum a Salam“ – mit diesen Worten begrüßte Miriam, als Dienerin verkleidet, ca .30 Mädchen, die sich allesamt eingefunden hatten, um gemeinsam Zeit im prächtigen Thronsaal des König Ahasveros und der Königin Ester zu verbringen. Der Kindersaal war dementsprechend von uns umgestaltet worden. Ein goldener Thron bildete das Zentrum. In den folgenden Einheiten wurden die Mädchen in die verschiedenen Palasttraditionen eingeführt: Massagen, Kreistanz, Lobpreis und persönliches Gebet, Haare flechten, Schminken, Spielen und Schmuck basteln. Mit Feuereifer und Begeisterung waren die Mädchen dabei und kamen trotz strömenden Regens, mit Schirm und Jacken ausgestattet, zum Kindersaal gerannt, oft auch mit den kleinen Schwestern an der Hand. Voll Spannung hörten sie die Geschichte der Ester, die als Waise und Vertriebene an den Königshof kommt, zur neuen Königin erwählt wird und später, unter Einsatz ihres Lebens, ihr jüdisches Volk rettet.
„Es ist egal woher du kommst (auch aus der Favela), was du selbst von dir denkst oder ob du dich für hübsch und intelligent hältst oder nicht! Gott will dich gebrauchen, wenn du ihm dein Leben anvertraust“ – das war das Motto, dass sich durch die vier Einheiten zog. Ein besonderer Augenblick für die Mädchen war, als Miriam, als Königin Ester verkleidet, den Thronsaal betrat, auf dem goldenen Thron Platz nahm und die Geschichte aus ihrer Sicht weitererzählte. Später gab Ester schließlich ihren Thron frei und alle Mädchen durften darauf Platz nehmen und sich fotografieren lassen. Die Mädchen waren begeistert und wir tief bewegt, denn letztlich ist es genau das, was Gott mit uns schmutzigen Kindern macht: Er setzt uns auf seinen Thron, nimmt uns auf den Schoß und macht uns zu seinen Söhnen und Töchtern. Mit einem kleinen Fest am Königshof endete schließlich die Kinderbibelwoche für die älteren Mädchen und sie alle zogen glücklich, mit ihrem Foto in der Hand, nach Hause, zurück in die Favela.

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